Zum Hauptinhalt springen
Terminbuchung

Aktuelle Information

Hinweis zur Anfahrt zum Klinikum: Straßensanierung der Sauerbuchstraße schränkt Zufahrt und Parkmöglichkeiten ein.  >> MEHR Infos 

Krebs der äußeren Geschlechtsorgane

Frauenklinik

Krebs der äußeren Geschlechtsorgane (Vulvakarzinom)

Was ist ein Vulvakarzinom?

Der Krebs der Schamlippen wird auch als „Vulvakarzinom“ bezeichnet. Für die Entstehung des Schamlippenkrebs gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Risikofaktoren: Während ein Teil der Erkrankungen – ähnlich wie beim Gebärmutterhalskrebs – durch eine Infektion mit Humanen Papilloma Viren (HPV) entsteht und häufig jüngere Frauen betrifft, treten andere Formen häufiger bei älteren Frauen auf und sind nicht mit einer HPV-Infektion verknüpft.

Lichen sclerosus als möglicher Risikofaktor

Eine Erkrankung mit Lichen sclerosus kann diesen Karzinomen vorausgehen. Dabei handelt es sich um eine chronische Hautentzündung, die durch das eigene Immunsystem verursacht wird – ohne Vorliegen einer Infektion. Sie führt über längere Zeit zu weißlichen Veränderungen, Juckreiz, einem Abflachen der Schamlippen sowie zu Verklebungen und Verengungen im äußeren Genitalbereich. Obwohl Lichen sclerosus keine Krebsvorstufe ist, tritt Schamlippenkrebs bei betroffenen Frauen häufiger auf. Daher empfehlen wir in solchen Fällen eine regelmäßige Mitbetreuung in unserer Dysplasieeinheit, wo wir Veränderungen mithilfe von Vergrößerung und Licht beurteilen.

Frühe Anzeichen und Diagnostik

Bei der Entstehung von einem Krebs der Schamlippen kommt es häufig zunächst zu einem nicht therapierbaren Jucken immer an einer begrenzten gleichen Stelle oder einem Brennen dieses Bereiches. Später können sowohl nach außen sich vorwölbende Veränderungen als auch offene chronische Wunden auftreten.

Wenn Sie sich mit Veränderungen in der Klinik vorstellen, werden wir eine eingehende Untersuchung durchführen und die Veränderungen mit einer Probenentnahme für die Pathologie sichern, um eine verlässliche Diagnose zu erhalten. Dies kann in der Regel in einer lokalen Betäubung direkt in der Sprechstunde erfolgen. Falls Sie Blutverdünner nehmen, müssen Sie diese für die etwa 3-4mm große Gewebeprobe NICHT absetzen.

Bildgebung und Ausbreitungsdiagnostik

Bei Verdacht auf ein Vulvakarzinom werden wir zudem die Leisten beidseits mit einem Ultraschall untersuchen, da die Krebszellen über Lymphflüssigkeit in die Lymphknoten der Leiste wandern können. Abhängig von Lage, Größe und Tiefe der Krebserkrankung und dem Ultraschall der Leisten legen wir mit Ihnen die notwendigen Untersuchungen fest, die wir zur Therapieentscheidung benötigen. In vielen Fällen ist das Risiko einer Metastasierung, also einer Absiedlung von Tumorzellen in der Körper, so gering, dass eine CT oder MRT Untersuchung nicht notwendig ist. Bei Hinweis auf ein Einwachsen in den Enddarm oder die Harnröhre/ Blase oder bei Hinweisen auf eine Lymphknotenabsiedlung in der Leiste könne wir diese Untersuchung aber für Sie in unserem Krankenhaus vor Ort durchführen.

Wächterlymphknoten und Operation

Die meisten Leisteneingriffe zur Frage, ob die Lymphknoten unauffällig sind, können als sogenannte „Wächterlymphknoten“ durchgeführt werden, so wie es Ihnen vielleicht von der Brustkrebserkrankung bekannt ist. Dies bedeutet, dass wir gezielt nur den oder die wichtigen Lymphknoten aus der Leiste entfernen, und so unnötige Entfernung von Lymphknoten vermeiden, um den Lymphabfluss aus dem Bein und der Genitalregion möglichst ungestört zu belassen.

Ob wir die Lymphknoten auf nur einer Seit oder in beiden Leisten durch Operation untersuchen müssen hängt davon ab, ob das festgestellte Karzinom in der Mittellinie der Vulva liegt, oder sich klar nach rechts oder links zuordnen lässt.

Der Krebs der Schamlippen wird in der gleichen Operation mit einem kleinen Sicherheitssaum entfernt. Dabei achten wir darauf, dass die Funktion und die Kontur der Schamlippen gegebenenfalls durch plastisch-rekonstruktive Operation erhalten bleiben. Die Planung hierfür besprechen wir vor der Operation im Detail mit Ihnen. 

Wundheilung und Nachsorge

Am äußeren Genitale ist die Rate an Wundheilungsstörungen durch die Bewegung der Beine und eine nicht zu vermeidende Keimbesiedlung gegenüber anderen Körperregionen deutlich erhöht. Dies kann dazu führen, dass die Wundheilung länger dauert, als gewöhnlich. Allerdings heilt dieses Gebiet trotz der längeren Wundheilung im Endergebnis zumeist gut ab. Wichtig für eine gute Wundheilung ist ein möglichst spannungsfreier Wundverschluss bei der Operation, weshalb auch häufiger kleine Lappenplastiken zur Anwendung kommen, bei der gesundes Gewebe der Region zum Wundverschluss hinzugezogen wird sowie eine gute Hygiene durch die Patientin im Verlauf.

Bei Operationen nahe der Harnröhrenöffnung kann ein Blasenkatheter für einige Tage notwendig sein, um die Schwellung nach der Operation abzuwarten, bevor die Blase wieder selbst entleert werden kann. In vielen Fällen ist die Einlage einer Wunddrainage im Leistenbereich nach Lymphknoten Entfernung notwendig.

Weiterführende Therapie

In der Mehrzahl der Fälle ist die operative Therapie allein bereits heilend. Bei Risikofaktoren für eine Metastasierung oder ein Wiederauftreten an der Vulva kann eine Bestrahlung nach der Operation erforderlich sein. In sehr seltenen Fällen werden wir eine Bestrahlung, gegebenenfalls in Kombination mit einem Medikament, vor der Operation empfehlen, um den Krebs soweit zu verkleinern, dass die Operation ohne Gefährdung der Funktion von Harnröhre oder Anus (Kontinenz) durchgeführt werden kann.

So wie bei allen Krebserkrankungen besprechen wir die Therapieentscheidungen in unserem interdisziplinär besetzten Tumorboard, so dass die optimale Therapieoption für Sie sicher gewählt werden kann.

Nachsorge

Nach der Krebsbehandlung wird Ihr Gynäkologe / Ihre Gynäkologin die Nachsorge, zunächst alle drei Monate, übernehmen. Da es sich um mit bloßem Auge manchmal schwer diagnostizierbare Veränderungen handelt, wenn sie sich noch im Anfangsstadium befinden, und einfache Abstriche wie am Gebärmutterhals bei der Haut der Vulva nicht aussagekräftig sind, bieten wir Patientinnen mit dieser Erkrankung eine gelegentliche Wiedervorstellung zur Ergänzung der Nachsorge in unserer Dysplasieeinheit an, um mit Vergrößerung und Licht eine eingehenderer Untersuchung durchzuführen. Hierzu können Sie sich mit einer Überweisung vorstellen.

Kontakt

Sekretariat
Antonella Sogari

Tel. 05361 80-1270
Fax 05361 80-1613

Frauenklinik

Kontaktformular

Hinweis: Bitte senden Sie Bewerbungsunterlagen nur an die E-Mail-Adresse bewerbungen@klinikum.wolfsburg.de!

Persönliche Daten
Nachricht
Maximale Zeichenzahl: 2.000
Anhänge

Maximal 5 MB pro Datei
Zulässige Formate: PDF, JPG, PNG

∇  Infopunkt 6, Ebene 6