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Zervixkarzinom

Frauenklinik

Zervixkarzinom/Gebärmutterhalskrebs

Der Gebärmutterhals ist der Bereich der Gebärmutter, der den Ausgang zur Vagina und den Schließmuskel der Gebärmutter darstellt. Geburtshilflich nennen wir diesen Teil auch „Muttermund“, weil er sich unter der Geburt öffnet und so den Weg für den Austritt und damit die Geburt des Kindes freigibt.

Grundlegend für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms ist eine Infektion mit einem HPV, einem „Humanen Papilloma Virus“. Wir kennen mittlerweile über hundert verschiedene Subtypen, aber nur wenige sind verantwortlich für die Entstehung von Krebs und dessen Vorstufen, die wir auch Dysplasie nennen. Mehr zur Sequenz von Ansteckung, Dysplasie und Krebsentstehung sowie Vermeidung finden Sie unter dem Punkt „Dysplasieeinheit“.

Bei Gebärmutterhalskrebs kommt es, wie bei den meisten Krebserkrankungen, darauf an, die Größe und Ausbreitung richtig einzuschätzen, bevor man die beste Therapieoption herausfiltern kann.

Wenn Sie an einem Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind oder Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt dies vermutet, werden wir zunächst eine reguläre gynäkologische Untersuchung durchführen und gegebenenfalls den Muttermund mit einem Kolposkop, also mit Licht und Lupe, darstellen. Können wir erkennen, wo sich bei Ihnen eine Veränderung darstellt, werden wir, genau wie in der Dysplasiesprechstunde, eine kleine Gewebeprobe nehmen. Dies ist am Gebärmutterhals auch ohne Narkose problemlos möglich und tut etwa so weh wie eine Blutentnahme. Diese Probe werden wir zur Pathologie schicken, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Die klinische Untersuchung bei Ihnen wird noch eine Beckenaustastung und einen Ultraschall über die Scheide sowie einen Nierenultraschall umfassen. Der nächste Schritt ist die Durchführung einer CT-Untersuchung und vielleicht auch einer Becken-MRT. Beide Untersuchungen werden wir für Sie vereinbaren.

Um zu entscheiden, ob wir Ihre Erkrankung besser mit einer Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie oder mittels einer Gebärmutterentfernung heilen können, müssen wir bei sichtbaren Tumoren des Muttermundes die Lymphknoten im Becken und in einigen Fällen auch der Ebene bis etwa zum Bauchnabel untersuchen. Dies geschieht in der Regel mittels Bauchspiegelung, also als minimal-invasive stationäre Operation in Narkose. Bei Tumoren unter 2 cm Größe verwenden wir, ähnlich wie bei Brustkrebs, die Methode des Wächterlymphknotens. Es soll vermieden werden, dass wir nach einer Gebärmutterentfernung doch noch empfehlen müssen, zusätzlich eine Strahlentherapie mit Chemotherapie durchzuführen, da dieses Vorgehen mit mehr Spätfolgen für die Gesundheit der Patientin assoziiert ist. Da dies immer der Fall ist, wenn einzelne Lymphknoten Tumor befallen sind, entscheiden wir noch während der Operation, ob die Gebärmutter entfernt werden soll oder wir darauf verzichten und uns weitere Lymphknoten im Mittelbauch anschauen müssen. Die Gebärmutterentfernung geschieht nach den aktuellen Daten und Empfehlungen in der Regel als offene Bauchoperation, also per Schnitt, da Ergebnisse einer sehr hochwertigen Studie vorliegen, die ein erhöhtes Risiko für das Wiederauftreten der Krebserkrankung zeigen, wenn dieses bei noch vorhandenem Tumor im Bereich des Muttermunds minimal invasiv erfolgt.

Der Krankenhausaufenthalt wird nach Bauchschnitt etwa 5-7 Tage, nach alleinigem minimal invasiven Vorgehen etwa 3-5 Tage dauern.

Falls Sie eine alleinige Therapie mit Strahlentherapie und Chemotherapie benötigen, werden wir mit Ihnen nach der Entscheidung des Expertengremiums (Tumorboard) besprechen, wie Ihr Therapieregime aussehen soll. In manchen Fällen werden wir die Hinzunahme von Immuntherapie zur Bestrahlung oder einige Wochen einer kombinierten Chemotherapie vor Beginn der Strahlentherapie empfehlen.

In selteneren Fällen werden wir Ihnen eine alleinige Behandlung mit einer Kombination aus Chemotherapie und Antikörpern besprechen, je nach Eigenschaft des Tumors auch ergänzt durch eine Immuntherapie.

Nach einer Strahlentherapie, die in heilender Absicht immer als Kombination von einer Bestrahlung über den Bauch und über die Scheide stattfindet, empfehlen wir eine erneute Biopsie aus dem Gebärmutterhals, um sicherzustellen, dass der Tumor vollständig behandelt ist. Falls noch einzelne Tumorzellen vorhanden sind, sollte zu diesem Zeitpunkt eine Entfernung der Gebärmutter diskutiert werden.

Später ist es wichtig, in den nächsten Monaten bis Jahren darauf zu achten, dass die Scheide vor dem Muttermund nicht durch die Strahleneinwirkung verengt und schließlich verklebt, damit Geschlechtsverkehr möglich bleibt, aber auch die Nachsorge ausreichend durchgeführt werden kann. Wir empfehlen daher allen unseren Strahlenpatientinnen eine Therapie mit erweiternden Phantomen und Östrogensalbe, um dies zu verhindern.

Kontakt

Sekretariat
Antonella Sogari

Tel. 05361 80-1270
Fax 05361 80-1613

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