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Endometriumkarzinom

Frauenklinik

Endometriumkarzinom/Gebärmutterkrebs

Die Gebärmutter besteht aus dem Gebärmutterhals, der den Schließmuskel darstellt, und dem Körper, in dem sich bei der Schwangerschaft das Kind entwickelt. Die Gebärmutter ist ein Muskel, der zum Bauch hin mit einem glatten Häutchen, der „Serosa“, und nach innen mit Schleimhaut, dem sogenannten Endometrium, bedeckt ist. Das Endometriumkarzinom ist also der Krebs der Gebärmutterschleimhaut.

Vor den Wechseljahren, der Menopause, entwickelt sich alle 28 Tage zunächst eine Eizelle mit den umgebenden versorgenden Zellen in einem Eibläschen. Das Ei springt am 14. Tag und wird zur Befruchtung in den Eileiter übernommen und zur Gebärmutter transportiert. Hier haben die Östrogene, die im Eibläschen produziert werden, für ein Anwachsen der Schleimhaut gesorgt. Nach dem Springen des Eis bleiben die Zellen des Eibläschens zurück und scheiden nun Gelbkörperhormone aus, die ein weiteres Anwachsen der Schleimhaut beenden und für eine Umwandlung der Schleimhaut in ein stabiles Stadium für die Einnistung des Eis sorgen. Bleibt nun eine Befruchtung aus, produziert auch das Eibläschen keine Gelbkörperhormone mehr, der Östrogenspiegel sinkt und die Schleimhaut blutet ab, da ihr die Nahrungsgrundlage entzogen wurde.

Nach den Wechseljahren kommt der Zyklus zum Erliegen, es entwickeln sich keine Eibläschen mehr. Trotzdem kommt es bei einigen Frauen plötzlich, nach mehr als einem Jahr, wieder zu einer vaginalen Blutung. Dies kann ein Frühbote eines Endometriumkarzinoms sein.

Neben dem Eierstock produzieren auch Fettzellen Östrogene, daher kann man auch bei Männern Östrogenspiegel messen. Bei vermehrten Fettdepots, also Übergewicht, kann das Östrogen im Körper der Frau nach der Menopause ausreichen, um die Gebärmutterschleimhaut zum Wachstum anzuregen. Dies kann zu einem unkontrollierten Wachstum führen, da es keine Eibläschen mehr gibt, die regelmäßig Gelbkörperhormone, also Progesteron, produzieren und die Schleimhaut nicht mehr stabilisiert wird oder abblutet. Die dann nach Monaten bis Jahren eintretenden Blutungen sind Blutungen, weil die Schleimhaut eine Dicke erreicht hat, bei der die Blutversorgung nicht mehr für alle Schichten ausreichend ist oder weil sich neue brüchige Gefäße gebildet haben, die für Tumorerkrankungen typisch sind.

Da sich diese Blutungen eindeutig zeigen, werden die meisten (etwa 75-80%) Endometriumkarzinome bei menopausalen Frauen in einem Frühstadium entdeckt, in dem nach einer Diagnosesicherung mittels diagnostischer Hysteroskopie und Abrasio, also Gebärmutterspiegelung und Ausschabung, eine einfache Gebärmutterentfernung unter Mitnahme der Eierstöcke, meistens als Bauchspiegelung (minimal-invasiv), als alleinige Therapie ausreichend ist. In einigen Fällen muss auch eine Diagnostik der Lymphknoten erfolgen, die wir im Frühstadium als Wächterlymphknoten, also Sentinel, anbieten. Nach einer solchen Operation bleiben Sie etwa 2-3 Tage bei uns.

Hat die Erkrankung den Gebärmutterhals infiltriert oder die Gebärmutter überschritten, ist zumeist ein Bauchschnitt mit der kompletten Entfernung des Tumors unter Mitnahme der Lymphknoten bis zur Höhe der Nierengefäße notwendig. Je nach Tumorausbreitung kann dies bei uns per Bauchspiegelung oder per Bauchschnitt erfolgen. Nach einem Bauchschnitt brauchen Sie etwa 5-10 Tage, bis Sie nach Hause entlassen werden können.

Seltener entstehen in der Gebärmutterschleimhaut Karzinome, die biologisch einem Eierstockkrebs ähnlich sind. Diese haben einen aggressiveren Tumortyp und werden analog der operativen Behandlung des Eierstockkrebs auch unter zusätzlicher Mitnahme des großen Netzes im Oberbauch und wenn nötig durch eine radikale chirurgische Entfernung jeglichen Tumors im Bauch behandelt. Patientinnen, die eine solche Operation benötigen werden im Durchschnitt nach etwa 10 Tagen entlassen.

Je nach Ausbreitung des Tumors kann eine Chemotherapie oder Strahlentherapie nach der Operation notwendig werden.

Wir analysieren den Tumor auch auf mögliche genetische Ursachen und Eigenschaften, um für Sie die bestmöglichen Behandlungsmöglichkeiten einzugrenzen. In einigen Fällen werden wir auch eine Kombination aus Antikörpern, Immuntherapeutika und Chemotherapie empfehlen oder im Anschluss an die Therapie eine weitere genetische Beratung vereinbaren.

Bei einigen wenigen Frauen tritt das Endometriumkarzinom bereits in jüngeren Jahren auf, vielleicht auch bei noch bestehendem Kinderwunsch. In manchen Fällen kann die Gebärmutter trotz der Krebserkrankung dann nach eingehender Beratung erhalten werden, wenn es gelingt, den Krebs lokal zu entfernen. Dies muss in der individuellen Beratung besprochen werden und sollte nicht nach den Wechseljahren zur Anwendung kommen.

Kontakt

Sekretariat
Antonella Sogari

Tel. 05361 80-1270
Fax 05361 80-1613

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