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Fragen und Antworten

Die häufigsten Fragen betroffener Frauen:

1. Bedeutet ein auffälliger Vorsorgeabstrich (z.B. Pap IIID), dass ich Krebs habe?

Nein. Der Experte, der den Abstrich untersucht, hat Krebs ausgeschlossen. Allerdings wurden Zellen nachgewiesen, die auf das Vorliegen von Krebsvorstufen hinweisen.

2. Muss ich Angst haben, dass diese Vorstufe bald zu Krebs wird?

Nein. Diese meist winzigen und immer oberflächlichen Veränderungen des Muttermundes bilden sich in den meisten Fällen von ganz allein zurück, nur eine Minderheit der anfänglich leichten Vorstufen entwickelt sich zu mittelschweren und schließlich echten ("schweren") Vorstufen. Dabei handelt es sich um einen langsamen Vorgang. Selbst unter ungünstigsten Bedingungen dauert es viele Jahre bis aus einer leichten Vorstufe ein Krebs entstehen kann.

3. Warum muss ich dann überhaupt untersucht werden?

Ein Abstrichbefund ist keine Diagnose. Es ist auch für Experten nicht immer möglich, aus dem Bild einzelner Zellen sicher die tatsächliche Veränderung des Gewebes zu erkennen. Eine sichere Diagnose ist aber Voraussetzung für eine gute Behandlung. Durch die bei Ihnen geplante Untersuchung mittels Lupenbetrachtung des Muttermunds (Kolposkopie) kann sehr zuverlässig erkannt werden, wo genau die Vorstufen gelegen sind, Sie können diesen Teil der Untersuchung auf einem Videomonitor mitverfolgen. Die durch Anfärbung sichtbar gemachten Vorstufen können dann durch gezielte Entnahmen von Gewebeproben feingeweblich untersucht werden. Am Ende der Untersuchung steht somit eine klare Diagnose, die eine sichere Planung des für Sie besten Vorgehens erlaubt.

4. Tut das weh?

Nein, der Muttermund enthält keine Schmerzfasern, die Entnahme wird selbst von Frauen, die die Abstrichentnahme aus dem Gebärmutterhals als einen leicht ziehenden Schmerz erleben, nicht gespürt. Die Mehrzahl aller Patientinnen ist aber dennoch aufgeregt. Diese Aufregung resultiert in einer unwillkürlichen Verkrampfung der Scheidenmuskulatur, die als schmerzhaft empfunden werden kann. Wir bemühen uns um einen rücksichtsvollen Untersuchungsablauf, Sie können dies ganz entscheidend dadurch unterstützen, dass Sie so entspannt wie möglich sind.

5. Warum und woher habe ausgerechnet ich einen solchen Abstrichbefund?

Ein nicht normaler Abstrichbefund ist keine Krankheit. Auffällige Abstrichbefunde sind in allen Altersgruppen häufig, besonders aber zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr. Mindestens jede vierte Frau, die regelmäßig an der Vorsorge teilnimmt, wird irgendwann einen auffälligen Abstrich aufweisen. Eine Vielzahl von Ursachen können in einem auffälligen Abstrich resultieren, darunter normale Umbauprozesse am Muttermund und harmlose Störungen der Vaginalflora. Somit gibt es nicht eine Erklärung für alle auffälligen Abstriche.

6. Sind Vorstufen nicht durch sexuell übertragene Viren bedingt, bin ich nicht mit Krebsviren durchseucht, kann ich meinem Partner noch trauen?

Sollte bei Ihnen tatsächlich eine Krebsvorstufe vorliegen, ist diese durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) bedingt. HPV Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen der Frau. In Deutschland wird jede dritte bis zweite Frau irgendwann eine genitale HPV-Infektion aufweisen. Es handelt sich um eine Art "Schnupfen des Muttermunds", der meist unbemerkt bleibt, keine Beschwerden macht und nach 6-18 Monaten in ca. 90% aller Fälle folgenlos und dauerhaft verschwindet. Eine Behandlung ist nicht erforderlich, angesichts der Häufigkeit von HPV belegt ein positiver HPV Test auch kein besonderes Sexualverhalten. Nur die kleine Minderheit der Frauen bei der es zu einer chronischen HPV-Infektion kommt, kann echte Krebsvorstufen und nach vielen Jahren (im Durchschnitt 20-30 Jahre) Krebs entwickeln. Somit ist es nichts Erwähnenswertes, HPV-positiv zu sein, sondern nur, HPV-positiv zu bleiben. Da bei manchen Individuen HPV lebenslänglich nachgewiesen werden kann, ohne dass es jemals zur Ausbildung eines ernsthaften Krankheitsbild käme, beweist der HPV-Nachweis für sich allein weder das Vorliegen einer Krankheit noch einer defekten Partnerschaft, er weist lediglich auf ein statistisch erhöhtes Risiko für Krebsvorstufen und Krebs hin. Um auch dieses Risiko auszuräumen sind Sie hier.

7. Wie können Krebsvorstufen denn behandelt werden?

Krebsvorstufen werden in 3 Stufen eingeteilt: leichte, mittlere und schwere. Am häufigsten sind leichte, am seltensten schwere. Nur die schweren Vorstufen müssen behandelt werden, da bei ihnen ein moderates Risiko für eine Krebsentstehung besteht. Ungefähr 1 von 100 schweren Vorstufen wird sich im Verlauf eines Jahres zu Krebs entwickeln. Bei leichten Vorstufen kann dagegen im Verlauf der nächsten 12 Monate kein Krebs entstehen. Da im gleichen Zeitraum mehr als die Hälfte aller leichten Vorstufen von allein verschwindet, ist es aus unserer Sicht für die meisten Patientinnen mit leichten Vorstufen sinnvoll, diesen sicheren Zeitraum für die Selbstheilung auszunutzen. Ist eine Behandlung erforderlich (etwa bei schweren Vorstufen) oder von Ihnen gewünscht, so stehen derzeit nur operative Verfahren zu Verfügung. Diese bestehen in der Ausschneidung des erkrankten Areals am Muttermund. In unserem Dysplasiezentrum werden diese Eingriffe ausschließlich mikrochirurgisch, präzise, schonend und ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt. Zum Einsatz kommen die Hochfrequenz- und Laserchirurgie. Die Befragung von vielen hundert Patientinnen nach dem Eingriff zeigte, dass mehr als 90% diesen Eingriff als weniger belastend als eine durchschnittliche Kariesbehandlung beim Zahnarzt empfanden.

8. Was heißt eigentlich Dysplasiezentrum?

Strenggenommen heißt "Dysplasie" Fehlbildung, gemeint ist aber Krebsvorstufe. Die zuständige Fachgesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe stellt nur wenigen Einrichtungen, die eine Vielzahl von Anforderungen bei der Diagnostik und Therapie von Krebsvorstufen erfüllen müssen das Zertifikat Dysplasiesprechstunde aus. Die vollständige Liste der deutschen Dysplasiesprechstunden kann auf der Website www.ag-cpc.de eingesehen werden. Unsere Einrichtung in Wolfsburg gehört von Anfang an dazu.

9. Muss mein Partner auch auf HPV untersucht werden?

Wie dargestellt ist nur die chronische HPV-Infektion als Problem anzusehen. Das Problem besteht in diesen Fällen aber zwischen Patientin und Papillomvirus. Erlernt das Immunsystem der Patientin wie der Virus eliminiert werden kann oder wird das durch den Virus veränderte Gewebe operativ entfernt, besteht fast nie die Gefahr einer erneuten Infektion mit dem gleichen HPV-Typ. Aus unserer Sicht und nach derzeitigem Wissensstand messen wir der Partnerbehandlung zur Vermeidung des sogenannten Ping Pong-Effekts bei der Behandlung von Vorstufen keine Bedeutung zu. Unsere Heilungsraten bei der oben geschilderten Behandlung von Krebsvorstufen liegen zwischen 95 und 99%, unabhängig von einer Partnermitbehandlung. Allerdings besteht auch für Männer ein gering erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Penis- oder Analkarzinoms falls eine chronische HPV-Infektion vorliegen sollte. Diese Information sollte Ihr Partner erhalten. Es sollte aber seine freie Entscheidung sein, ob er sich bei einem spezialisierten Urologen oder Dermatologen untersuchen lässt.

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